Beim letzten SchlaatzWalk des Jahres 2025 standen die Themen Sicherheit, Ordnung und Aufenthaltsqualität im Stadtteil im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Expert:innen und zahlreichen Anwohnenden führten vier Stationen durch Bereiche, die viele Menschen im Alltag beschäftigen.
1. Station: Pavillon am Binsenhof
Zum Start am Binsenhof schilderten Anwohnende, dass der Pavillon immer wieder als belastend wahrgenommen werde. Gruppen von Jugendlichen nutzen den Ort als Treffpunkt, sind teils laut und konsumieren Alkohol oder andere Substanzen. Viele Nachbar:innen wünschen sich deshalb Entlastung.
Ein Mieter hatte sich bereits an ProPotsdam und die Polizei gewandt. Vor Ort erklärte ProPotsdam, dass als erste Maßnahme eine zusätzliche Beleuchtung installiert werden solle, um die Aufenthaltsqualität zu verändern und problematische Nutzungen unattraktiver zu machen.
Die Streetworker:innen von Wildwuchs erläuterten, warum Jugendliche Orte wie den Pavillon aufsuchen – aufgrund von Überdachung, Treffpunktqualität und mangelnden Alternativen. Einigkeit bestand darin, dass es Jugendlichen im Schlaatz insgesamt an geeigneten Aufenthaltsorten fehlt.
Die Polizei berichtete, wie mit schwierigen Situationen im öffentlichen Raum umgegangen wird und welche Möglichkeiten Anwohnende haben, wenn sie sich gestört oder unsicher fühlen. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass tagsüber häufig das Ordnungsamt zuständig ist.
2. Station: Milanhorst
Viele Teilnehmende schilderten am Milanhorst, dass sie schlecht beleuchtete Wege vor allem in den Abendstunden als unsicher empfinden. Auch das Parken in geplanten Quartiersgaragen oder dunkleren Bereichen werde teilweise kritisch gesehen.
Die Revierpolizisten machten jedoch deutlich, dass die Sicherheitslage im Schlaatz nicht schlechter sei als in anderen Stadtteilen Potsdams. Auffällige Häufungen gefährlicher Situationen gebe es nicht. Herausforderungen lägen eher im sozialen Miteinander und in der Wahrnehmung des öffentlichen Raums.
Vertreter:innen der Landeshauptstadt erklärten, wie es um die aktuelle Beleuchtungssituation im Schlaatz steht, welche Zuständigkeiten bestehen und wo perspektivisch nachgebessert werden könnte. Viele Teilnehmende äußerten, dass sie den Stadtteil insgesamt als zu dunkel empfinden – mit entsprechenden Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl.
3. Station: Schilfhof 20 – der Mieterclub
Am Schilfhof 20 stellte Vera Volkova den Mieterclub vor. Der Club bietet Anwohnenden einen festen Treffpunkt, um miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam über Ideen und Probleme im Wohnumfeld zu sprechen. Vera berichtete über die Entstehung des Clubs, bestehende Angebote und Mitwirkungsmöglichkeiten.
4. Station: Bereich Marktplatz / Schlaatzer Welle
Zum Abschluss ging es in den Bereich rund um die Schlaatzer Welle und den REWE-Markt. Viele Erwachsene wie auch Jugendliche berichteten, dass sie den offenen Alkoholkonsum und die Präsenz stark alkoholisierter Personen als belastend und teilweise einschüchternd empfinden. Einige meiden bestimmte Wege oder Plätze deshalb bewusst.
Gemeinsam mit der Polizei wurde diskutiert, ob eine Alkoholverbotszone eine mögliche Lösung darstellen könnte. Viele waren jedoch der Meinung, dass ein solches Verbot die Probleme eher verlagern würde und nur begrenzt hilfreich sei.
Danke für den Austausch!
Wir bedanken uns herzlich bei allen Besucher:innen und Expert:innen für die Offenheit, die vielen Hinweise und die konstruktiven Gespräche bei diesem letzten SchlaatzWalk im Jahr 2025 – und freuen uns auf die Fortsetzung im Jahr 2026!
Expert:innen vor Ort
- Revierpolizisten Herr Holz und Herr Schraffanietz
- Nicole Stäbler, ProPotsdam
- Josephine Braun, Arbeitskreis Stadtspuren (in Vertretung der Wohnungsunternehmen)
- Marten und Elaine, Wildwuchs Streetwork
- Kathrin Adolphs, Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Grünflächenunterhaltung
- Andre Schwarz, Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Stadtplanung (zuständig für den Schlaatz)
