Erholung statt Parkplätze

So war das Pilotprojekt „Freiraum für alle“ im Schlaatz.

Vom 29. bis 30. August verwandelte sich ein Teil des Milanhorstes in eine Nachbarschafts- bzw.- Spielstraße. Mit dem Projekt sollte erforscht werden, was man mit dem Straßenraum alles machen kann, wenn keine Autos fahren. Hierzu wurden mit Sitzecken und Pflanzen neue Aufenthaltsbereiche geschaffen. Spielangebote wie Tischtennis, Torschießen und Fahrradfahren und Aktionen, wie Bänke bemalen und basteln, luden zum mitmachen für Jung und Alt ein.

Hintergrund der Aktion, sind die im Masterplan vorgeschlagenen Nachbarschaftsbänder. Demnach sollen auf bestehenden Straßen neue Aufenthaltsorte sowie mehr Grünflächen für die Klimaanpassung entstehen. „Mehr Grün und eine neue Mobilität am Schlaatz“, skizziert André Schwarz, Stadtplaner in der Potsdamer Bauverwaltung gegenüber der MAZ. Laut Planung würden dann bestehende Parkplätze zurück gebaut und die Flächen für grüne Oasen umgewandelt werden. Hierzu ist auch ein Mobilitätskonzept geplant, das untersuchen soll, wie viele Parkplätze in Zukunft im Quartier zu finden sein werden.

Wie die PNN berichteten, sollen die Veränderungen langsam erfolgen, habe Josephine Braun von der Projektkommunikation HAGENAU versichert: Eine Reduktion der Parkflächen werde über Jahrzehnte geschehen, bis 2050/60. Dann wäre der Schlaatz im Idealfall eine verkehrsberuhigte Zone mit viel Grün und nur mehr wenigen Stellplätzen für Ältere und Behinderte vor der Haustüre. „Inwieweit das wirklich realistisch ist, soll das Mobilitätskonzept ermitteln“, wird Josephine Braun zitiert.

Maria Rossmanith von PlanLabor habe erklärt, dass nicht alle mit dem Projekt glücklich seien. Im Vorfeld habe es Diskussionen auf Social Media gegeben, auch mit Autofahrern vor Ort, die die Absperrungen nicht hätten akzeptieren wollen. Die meisten Menschen seien aber interessiert oder positiv eingestellt, hätten die beiden Organisatorinnen versichert.

Herzlichen Dank gilt allen beteiligten Akteuren aus dem Stadtteil. Mit dabei waren die Kindertagesstätten, die sich mit Spielangeboten beteiligten. Das Friedrich-Reich-Haus organisierte eine Kuscheltier-Wurfmaschine. Die Bienenfreundlichen Balkonkästen wurden vom Integrationsgarten Schlaatz bereitgestellt. Auch Kultür Potsdam war mit spannenden Bastelangeboten mit dabei. Dank gilt auch dem erlenhof 32 für die Tischtennisplatte und Dicker Mops und „Dousi, Dousi Style“- Frauen-Fahrradschule, für den Parcours.

Unterstützt wurde die Aktionen von der ProPotsdam und der PWG 1956.